Karimunjawa, Indonesien © by Filavision

Karimunjawa

Nach unseren drei Wochen auf Sumatra sind wir mit Autumn und Mark nach Jarkata geflogen. Dort trafen wir Hari und Kanne, die eine halbe Stunde nach uns, aus Frankfurt kommend, landeten. Zu sechst verbrachten wir dann eine Nacht in Jakarta und machten uns am nächsten morgen mit dem Zug auf den Weg nach Semarang. Für Hari und Kanne war es der erste Besuch in Asien, leider bot die sechs stündige Zugfahrt jedoch nicht viel Abwechslung. Reisfelder soweit das Auge reichte.

In Semarang ging es mit dem Taxis zum Stadtrand und dann mit dem lokalen Bus die letzten drei Stunden nach Jepara, wo das Boot nach Karimunjawa ablegt. Wir hatten im Vorfeld mit einer netten Unterkunft auf Karimunjawa E-Mail Kontakt aufgenommen, da die Insel noch nicht so touristisch erschloßen ist und wir zu sechst waren. Leider war bei dieser Unterkunft (www.AyuHotel.com) kein Platz mehr zu ergattern und trotzdem halfen uns Eryl und Marco während unseres Aufenthalt oft weiter. Die Unterkunft können wir wärmstens empfehlen! Jedenfalls mussten wir 2 Nächte in Jepara verweilen, da die reguläre Fähre im Trockendock stand und wir kein Fischerboot auftun konnten, dass uns die 80 Kilometer zum Archipel bringen konnte. Wir kamen also mit 2 Tagen Verspätung auf Karimunjawa an und wurden direkt von einem Schwarm Delphinen begrüßt. Unser erster Gang war zum Ayu Hotel, wo Eryl uns etwas zu Trinken anbot und uns bei der Suche nach einer freien Unterkunft half. Wir fanden dann doch noch was nettes, etwas außerhalb des Dorfes. Jedes Paar hatte ein schönes Zimmer, mit allen Annehmlichkeiten wie Kimaanlage, warmes Wasser etc.

Wir liehen uns drei Roller und erkundeten die Hauptinsel und ihre Strände. Marco, der aus Deutschland kommt, Eryl geheiratet hat und mit Ihr das Ayu Hotel betreibt, gab uns gute Tipps, wo wir die schönsten Strände finden. Am schönsten Strand der Insel, den wir quasi für uns allein hatten, war ein riesiges Riff vorgelagert. Wir schnorchelten weit raus, erst nach ca. 300 Metern kam die Riffkannte, bis dahin war es nur 1,50m tief. Die Korallen waren schön intakt und es gab viele Fische zu bewundern.

Wir fragten Marco nach einem Schnorcheltrip und machten direkt klar, dass wir auf der Suche nach etwas außergewöhnlichem sind. Er meinte, alle Schnorcheltrips steuern die umliegenden Inseln an und seine ganz nett, wenn wir was atemberaubendes sehen wollen, müssen wir ein eigenes Boot chartern und die äußeren Inseln des Archipels anfahren. Dies würde eine Übernachtung auf einer der unbewohnten Inseln mit sich ziehen, wir müssten Proviant mitnehmen und uns evtl. sogar einen Unterschlupf bauen. Das war GENAU das, wonach wir suchten. Wir legten fix drei Millionen Rupiah (190 Euro = 32 Euro pro Person) für ein Boot inkl. Kapitän und Steuermann, Marco als Guide und Organisator und Verpflegung sowie Ausrüstung auf den Tisch und Marco fing an den Trip zu planen. Wir schauten uns zuvor die Satelliten Bilder der äußeren Inseln an und suchten uns ein paar schöne Spots die wir ansteuern wollten. Marco sagte, dass so weit raus niemand fährt und das dort alles völlig unberührt ist. Er selbst sei erst einmal dort gewesen.

Zwei Tage später ging das Abenteuer dann los. Wir trafen uns morgens um 7 auf dem Markt und kauften noch etwas Proviant wie Reis und Gemüse. Am Hafen wartete ein kleines Holzboot mit einem erfahrenen Kapitän und seinem Steuermann. Marco kannte Ihn, sie haben schon öfter Touren zusammen unternommen. Wir beluden das Boot und machten uns auf den Weg. Die Fahrt zum Rand des Archipel dauerte etwa 3 Stunden. An Board waren der Kapitän, sein Steuermann, Marco und sein 8 jähriger Sohn, der ebenfalls Indonesisch sprach und wir sechs. Wir erreichten den ersten Spot gegen Mittag und schnorchelten drauf los. Unberührte und völlig intakte Korallen erwarteten uns. Die Sicht an diesem Spot war nicht die beste, die Farbenpracht war jedoch wahnsinn. Wir fuhren zum zweiten Spot, welcher an Sicht kaum zu übertreffen war, dass Wasser war Glasklar, sicher einer der besten Schnorchelspots, den wir je gesehen haben. Wir schnorchelten quasi auf dem offenen Meer an der Riffkannte entlang, hier hatten wir auch das Glück Meeresschildkröten zu sehen.

Als der Tag zu ende ging, hieß es eine Unterkunft finden oder eben bauen. Wir steuerten Parang Island an, die einzig bewohnte Insel hier draußen. Marco ist bereits hier gewesen und kannte den Bürgermeister. Die Menschen auf Parang bekommen nicht sehr häufig Ausländer zu sehen. Wir legten an und gingen an Land, zu einer Hütte am Ende des Stegs, einer Art Cafe-Bretterbude. Hier gab es sogar einen Billardtisch, dass Highlight des Dorfes. Wir tranken einen Kaffee und wunderten uns etwas, warum der Andrang und das Interesse an uns nicht sonderlich groß war. Eine Menschentraube rannte zwar zum Steg, jedoch tummelten sie sich um ein anderes Boot, worum es da ging, erfuhren wir später. Marco traf den Bürgermeister und konnte tatsächlich in dessem Haus 3 Zimmer für uns organisieren. Diese waren sehr einfach, nur ein Bett und ein Schrank, die Wände voller Schimmel. Das Bad war ein Becken voller kaltem Wasser und ein Loch im Boden, dafür aber sauber. Wir wurden herzlich aufgenommen, jedoch sollten wir unsere Hochzeitsurkunde vorlegen, sonst können wir nicht in einem Zimmer schlafen. Strenge Muslime halt… wir hatten soetwas natürlich nicht, konnten dem Mann aber nach einiger Zeit davon überzeugen, dass wir alle verheiratet sind.

Am Abend fanden wir eine kleine Garküche, die uns Gemüsesuppe zubereitete. Später gingen wir zurück und trafen auf eine trauernde Menschenmenge. Wir sollten uns dazu setzen und uns wurde erklärt, dass ein Mann im Dorf verstorben sei. Er wachte morgens mit Schmerzen und Fieber auf und wurde per Boot rüber nach Karimunjawa gefahren. Leider verstarb er auf der Fahrt und der Leichnam wurde zurück nach Parang gebracht. Das war auch der Menschenauflauf am Steg, als wir gerade ankamen. Wir sprachen den Angehörigen unser Beileid aus und Marco übersetzte für uns. Dann gingen wir langsam zu Bett. Der Kapitän und sein Steuermann schliefen an Board, Marco und sein Sohn auf dem Boden im Flur und wir in unseren Zimmern. Zu erwähnen wäre noch, dass wir eigentlich zur „Haunted Island“ (Gesiter Insel) nebenan fahren wollten. Die Einheimischen sagen, wer dort hin fährt kommt nicht zurück und Nachts hört man Schreie von der Insel herüber. Unser Kapitän fand jedoch immer neue Ausreden, warum wir da nicht hin könnten ;)

Am nächsten Tag unternahmen wir noch eine kleine Inselrundfahrt mit drei Rollern, Marcos Sohn zeigte uns abgelegene Pfade. Diese waren durch einen kurzen Regen jedoch sehr glatt, weshalb wir nicht weit kamen und am frühen Vormittag zurück zum Steg gingen. Hier spielten wir etwas mit den einheimischen Kindern im Meer, enterten Ihr Kanu und sprangen vom Steg etc. Danach ging es zurück aufs Boot und zu den nächsten Schnorchelspots. Der erste war wieder sensationell, der zweite hatte leider eine schlechte Sicht. Am Nachmittag machten wir uns auf den langen Rückweg und nach etwa der Hälft brach die Schraube unseres Boots. Wir saßen mal wieder mitten auf hoher See fest, es kam jedoch schnell ein anderes Boot vorbei, welches uns per Seil abschlepte. Das war ein perfektes Ende eines Abenteuerlichen Trips.

Wir verbachten noch einige ruhige Tage auf Kariminjawa bevor sich unsere Wege wieder trennten. Hari und Kanne blieben noch etwas länger auf der Insel und fuhren dann zurück ans Festland nach Yogyakarta. Dort besuchten Sie eine Tempelanlage und schauten sich die Stadt an, bevor es zurück nach Deutschland ging. Autumn, Mark und wir flogen direkt nachdem wir von Karimunjawa zurück kamen nach Thailand rüber um dort unsere letzten zwei Wochen zu verbringen. Dies taten wir auf Ko Lanta und Koh Phayam, wo wir sogar noch das Glück hatten surfen zu können. Damit endete unser 14 Wöchige Reise durch Thailand, Sumatra und Java.