Clutha River, New Zealand © by Filavision

Auf dem Weg nach Queenstown (2)

Als erstes wollen wir hier unsere Fluechtigkeitsfehler entschuldigen. Das Internet ist hier nicht billig und wir schreiben unsere Texte immer mit gluehenden Fingern. Nun zum Text :)

Wir sind in Queenstown angekommen. Auf dem Weg hier her verbrachten wir wie schon erwaehnt einige Zeit in Wanaka. Als wir das letzte mal schrieben, waren wir auf dem Weg zum Clutha River um zu Angeln. Wir haben versucht den langen Fussmarsch abzukuerzen und sind quer durch die Wildniss ‚gerammelt‘. Das war auch gut so, denn wir haben wunderschoene Trampelpfade entdeckt. Diese Dinge gibt es in unserer Galerie zu bewundern. Als Belohnung unseres langen Marsches bekamen wir den wohl schoensten Fluss der Welt zu sehen. Als sich die Baeume lichteten, war er da, wie aus einem Western entrissen.

Es packte uns zugleich das Angelfieber und wir begannen zu blinkern. Nach etlichen Stunden (es daemmerte) gaben wir langsam die Hoffnung auf und kochten uns statt Fisch Nudeln auf unserem Gaskocher. Aber dann kam der Koenig der Angelkunst nochmal zum Zuge. Steven fing seinen ersten Lachs und unseren ersten Fisch ueberhaupt. Er war stattlich! Wir zelteten an diesem Abend in der WEildniss und gingen am naechsten Tag zurueck in die Jugendherberge nach Wanaka um unseren Fang zu zubereiten. Leider waren alle Pfannen zu klein. Wir mussten ihn in zwei Teile teilen und auch so passte er kaum in die Pfanne :). Wir waren maechtig stolz. Alle Anderen in der Herberge assen zum Abendbrot ihr Sandwich ausser wir tischten maechtig auf. Es gab LACHS und wir wurden beide pappsatt! Wir waren 1 1/2 Tage an diesem Fluss und es war wunderschoen. Der Clutha River ist der groesste Fluss des Landes und muendet direkt in den Pazifik. Natur pur. Am Fluss haben wir sogar eine ‚Hausente‘ gehabt. Leider hatte sie ein Hinkebein, weshalb sie ‚Humpie‘ hiess. Sie traute sich sehr nah an uns ran, frass aus der Hand und kam alle Stunde vorbei um Brot abzuholen oder einfach ein bisschen zu ‚chillen‘. Am letzten Tag in Wanaka gingen wir ins ‚Puzzle-World‘. Hier rannten wir 2 Stunden durch ein veruecktes Labyrinth und hatten unseren Spass in einigen ‚Ilusion-Rooms‘ mit vielen optischen Taeuschungen.

Nun begaben wir uns weiter auf den Weg nach Queenstown. Dies ging sehr fix. Trampen ist hier wirklich kein Problem. Queenstown selbst gefaellt uns nicht so sehr. Hier ist alles sehr ueberlaufen und teuer, weshalb wir morgen weiter fahren. In Queenstown koennen sich junge Leute richtig austoben. Es gibt ein Haufen Bars und Diskos, man kann auf offener Strasse (in einem richtigen Geschaeft!) ‚Party-Pills‘ kaufen, kann Bungee-Jumping, Canyon-Swing, Rafting, Jetboat fahren, Mountainbiking, Paragliding etc. machen, aber alles eben sehr teuer. Naja, wir haben dafuer heute einen langen Track gemacht und sind zum ‚Luge‘ gelaufen. Der ‚Luge‘ ist eine Art Sommerrodelbahn und hat Vicki nicht sehr begeistert. Steven fands gut. Nochmehr war Steven allerdings von den Mountainbikern angetan, die quer durch den Wald Berg abwaerts donnerten. Morgen werden wir versuchen unsren Flug nach Sydney zu buchen. Danach verschwinden wir aus Queenstown und wollen weiter nach Arrowtown trampen. Arrowtown ist eine alte Goldgraeberstadt und viele Haeuser sind noch aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Sie sieht aus wie eine Stadt aus dem ‚Wilden Westen‘ verspricht der Reisefuehrer. Von dort aus kann man einen Track wandern, der 29 mal den Arrowriver ueberquert, zum teil mit 90m hohen Bruecken, von denen natuerlich wieder Leute mit Gummieseil huepfen und fuehrt zu einer verlassenen Geister-Goldgraeberstadt aus dem 18. Jahrhundert. Wir sind sehr gespannt. Steven geht es immer noch nicht viel besser. Die Naechte im Zelt sind sehr kalt und wir ueberlegen uns fuer die letzten 2 Wochen einen ‚Wicked-Camper‘ zu mieten. ‚Wicked-Camper‘ sind alte, gammelige Kleinbusse, die angesprayt sind und in denen es eine kleine Kueche gibt und eine Doppelmatratze. Wir haben schon des oefteren neidvoll auf einen ‚Wicked-Camper‘ neben unserem Zelt geguckt. Leider muss man diese Teile mindestens 2 Wochen im voraus buchen. Wir dachten, das Guenstigste waere, oeffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und in Jugendherbergen oder auf Zeltplaetzen zu uebernachten. Denkste! Ein ‚Wicked-Camper‘ ist noch billiger, da die Oeffies und Jugendherbergen hier ganz schoen ins Geld gehen. Fuer Australien wollen wir uns auf jeden Fall einen mieten. Fotos wird es dann sicher auch geben. Nun noch zu einem kurzen Anliegen. Vielleicht fragt sich der Ein oder Andere warum wir ploetzlich so geil auf Wandern sind. Das hier ist kein Wandern! Die nennen das hier nicht einfach Wanderweg sondern ‚Track‘! Und diese ganzen ‚Tracks‘ werden hier so angepriesen, das wir ganz wild darauf sind alle zu begehen. Die meisten sind auch keine einfachen Wege sondern Abenteuerliche Pfade, fuer die man manchmal sogar eine Bergsteigerausruestung gebrauchen koennte. Nicht um sonst gibt es in Neuseeland die beiden beruehmtesten ‚Tracks‘ der Welt; Den ‚Milford-Track‘ und den ‚Routeburn-Track‘. Letzterer steht evtl. auch noch auf unserem Programm. Leider ist der Milford mit umgerechnet 1000 Euro Benutzung pro Person (5 Uebernachtungen etc. inkl.) fuer uns unerschwinglich. Wir werden auf jeden Fall weiter Bericht erstatten. Frohe Ostern, bis dahin, Vicki und Steven.