Santa Clara, Kuba © by Filavision

Santa Clara & Caibarien

Nachdem wir noch einen schönen gemütlichen Strandtag in Guanabo verlebt hatten, sind wir am nächsten Tag sehr früh mit dem übervollen lokalen Bus für ein paar Cent nach Havanna zurück gefahren um einen langen anstrengenden Warte- Tag hinter uns zu bringen!
Aber hier in Kuba gehört Warten, Anstehen und den richtigen Moment zum Ergattern von für uns alltäglichen Dingen zum Tagesprogramm!
Auf jeden Fall wollten wir an diesem Tag weiter mit dem Zug nach Santa Clara, ca. 200km von Havanna entfernt. Nachdem wir nicht all zu lange, ca. eine Stunde, für die Tickets angestanden haben, hatten wir noch 6 Stunden Wartezeit bis unser Zug abends um 19.30 Uhr fahren sollte. Wir bummelten etwas in Havanna City herum und waren im „Museo de Revolucion“. Alles auf Spanisch erklärt! Für Steven war es ein einziges Bilderbuchmuseum! Gut, Vicki hat auch nicht so viel verstanden….. egal, wir haben die Zeit tot geschlagen! Wir sind dann auch etwas früher zum Bahnhof und dort saßen auch schon eine Menge wartende Leute.
Der Zug kam natürlich nicht um 19.30 Uhr, sondern hatte dreieinhalb Stunden Verspätung! Das zerrte schon an die Nerven. Vor allem weil wir wussten, dass am Bahnhof in Santa Clara die Besitzerin unserer nächsten Unterkunft wartete….Nach Plan wäre die Ankunft 00.30 Uhr. 5 Stunden für 200km. Wir waren erst um 6 Uhr morgens in Santa Clara. Ein Abenteuer! Der Zug schaukelte so sehr das man dachte man ist auf hoher See! Zudem sagte man uns, dass man nicht einschlafen sollte, sonst wären die Rucksäcke weg! Wir waren aber Beide total fertig und sind gleich eingepennt! Vicki ist dann oft von dem Rumpeln des Zuges aufgeschreckt! Wir wussten ja auch nicht welche Station wir aussteigen mussten, weil es keine Durchsagen gab, der Zug stockdunkel war und an den Bahnhöfen keine Städtenamen standen…. Habens irgendwie geschafft! Aber da standen wir nun in einer fremden Stadt am Bahnhof und nix zu sehen von unserer Übernachtungsmöglichkeit! Zum Glück half uns ein lokales Pärchen und rief bei unseren Gasteltern an! Ein altes Pärchen was wir früh um 6 Uhr aus dem Bett geklingelt haben. Kein guter Start!
Wir haben, nachdem wir ausgeschlafen hatten, uns bald verabschiedet, um eigentlich gleich nach Caibarien Richtung Norden weiter zu ziehen. Hier soll es zwei schöne karibische Inseln geben.
Aber es fuhr kein Zug an diesem Tag und wir entschieden uns die Reise dorthin auf heute zu verschieben. Zufällig wurden wir noch von einer anderen Casa Partikular Besitzerin angesprochen bei Ihr und Ihrem Sohn, inklusive seiner Frau und Kind, zu übernachten. Sehr schön, somit hatten wir noch Zeit das Museum und das Monument von Ernesto „Che“ Guevara an zu schauen.

Als heute dann auch kein Zug fuhr, haben wir ein Taxi ins ca. 30 km entfernte Caibarien genommen. War erstaunlich günstig. Der Ort hier ist auch ganz niedlich! Auch mit unserer heutigem Unterkunft hatten wir Glück! Wir wurden von einem Jungen auf einem Rad angesprochen, ob wir eine Unterkunft suchen. Wir sagten ja, und er zeigte uns 2 Casa Particular. Die erste war voll, die zweite mit 25CUC zu teuer, jedenfalls für das was wir vor fanden. Unsympathische Besitzer und kein ordentlich abschließbares Zimmer. Um aus dem Haus wieder raus zu kommen, sagten wir dem Jungen, wir können uns leider nur ein Zimmer für 20 leisten und die Suche ging weiter. Er führte uns nun zu der letzten Casa Particular. Keiner Da… Dann blieben nur noch 2 Hotels am Strand. Der Junge fuhr mit dem Rad vor um zu fragen ob was frei ist. Im zweiten war tatsächlich ein Zimmer frei, welches nach seinen Aussagen auch nur 20CUC die Nacht kosten soll. Wir gingen zu dem Hotel und waren sehr skeptisch. Die Angestellten warteten bereits kichernd auf der Straße auf uns. Wir fragten was ein Zimmer kostet und siehe da, 20CUC. Das Zimmer ist super, mit Blick über den Hotelstrand aufs Meer. Kaum zu glauben, dass das ein 17 jähriger Junge klargemacht hat. Das war uns zwar auch etwas peinlich, aber nein sagen konnten wir auch nicht. Wir drückten dem Jungen 50 Peso Cubano in die Hand und bedankten uns artig.
Abends am Strand hielt uns der Kellner des Hotelrestaurants dann die Tür zum Restaurant mit den Worten auf „kommt ruhig rein, es ist alles sehr preiswert“. Hier haben wir unseren Ruf weg!
Am nächsten Tag liehen wir uns dann einen Roller und fuhren auf die Insel „Cayo Santa Maria“. Die Insel liegt ca. 45 km im Meer draußen und die Kubaner haben tatsächlich eine Straße mitten durchs Meer dorthin gebaut. Echt irre.

Kubaner dürfen nicht einmal auf diese Inseln, die sind nur Hotelgästen und dem Personal vorbehalten. Echt bescheuert. Eine Unterkunft auf Cayo Santa Maria kostet 380CUC die Nacht und alleine der Tagesbesuch des Hotelstrand für Leute vom Festland kostet ca. 50CUC. Wir fuhren mit unserem Roller die 50km raus aufs Meer und badeten direkt Neben dem letzten Hotel. Natürlich ohne was zu bezahlen. Langsam kommen wir uns vor wie Schmarotzer, aber wieso sollten solch schöne Flecken Erde nur den Reichen vorbehalten sein?
Morgen geht’s wieder auf die Inseln.
Bis dahin, Vicki & Steven.