Tangariro National Park, New Zealand © by Filavision

Kurz nach nackig

Unsere Tage in Neuseeland sind vorbei. Wir sind heute in Sydney gelandet und der erste Eindruck ist sehr gut. Dies scheint eine sehr nette Stadt zu sein. Was haben wir noch so in Neuseeland erlebt?

Tongariro Crossing:

Wir fuhren mit dem Zug aus Wellington raus und uebernachteten in einem Vorort auf dem Campingplatz. Hier gab es kostenlose Trampolins, welche wir ausgiebig nutzten. Wir schafften es dann an einem Tag bis in die Mitte der Nord-Insel in ein kleines Nest namens Ohakune. In der Jugendherberge gab es eine Zeltmoeglichkeit. Der Ort liegt am Tongariro National Park, wecher 3 Vulkane beherbergt. Der letzten beiden Ausbrueche waren 1995 und 1996 und 2006, bei denen der Vulkan eine 10km hohe Aschesaeule in den Himmel blies. Dies ist Erdgeschichtlich gesehen gerade eine Sekunde her. Einer der popolaersten Eintagestracks des Landes, der ‚Tongariro Crossing Track‘ fuehrt rauf zu den Vulkanen und endet auf der anderen Seite. Diesen wollten wir gehen und buchten einen ‚Hinbring- und Abholservice‘. Es ging morgens 7:30 Uhr los. Wir wurden an den Vulkan gebracht und wanderten los. Der Aufstieg ging auf 1900 Meter hoch, vorbei an aktiven Kratern und durch inaktive Krater, vorbei an ‚Emerald Lakes‘ (Edelstein Seen), an heissen Quellen und wieder hinunter in den Jungle. Am besten Ihr schaut euch die Bilder und Videos an. Es war ein toller Tag.

Angeln in Taupo:

Nach unserer heissen Erfahrung auf dem Vulkan, begaben wir uns nach Taupo an den gleichnamigen See. Dieser ist bekannt fuer seinen Forellenreichtum, was wir nicht bestaetigen koennen ;) Wir verbrachten drei Tage mit Angeln und hatten leider kein Glueck. Nach unseren Trips an den See und den Fluss gingen wir jeden Abend mit leeren Haenden in den Supermarkt und kauften uns unser Abendbrot. In den Supermaerkten hier gibt es eine ganze Wand mit Behaeltern voller Gummiebaeren, die man sich in Tueten abfuellen kann. Leider verfuehren diese auch immer zum Naschen. An diesem Tag konnte sich Vicki nicht zurueckhalten und probierte von den suessen Leckereien. Da dies eine Security Frau bemerkte, wurden wir an der Kasse vor die Wahl gestellt: 5 Dollar Strafe oder Polizei. Wir entschieden uns dafuer, uns frei zu kaufen. Seither probieren wir keine Suessigkeiten mehr in Supermaerkten. Am dritten Tag in Taupo liehen wir uns ein Tandem und fuhren raus aus dem Ort zu einem schoenen Track. Der Track fuehrte am Waikato River entlang zu einem Wasserfall. Leider war hier der Akku des Fotohandys leer. Der Fluss ist momentan etwa 14 Grad kalt. An einer Stelle muendet allerdings eine heisse Quelle in den Fluss und erwaermt das Wasser auf angenehme 35 Grad Badewannentemperatur. Steven lies es sich nicht nehmen ein Bad zu nehmen. Der Wasserfall war ebenfalls beeindruckend. Leider gibt es keine Bilder. Am Morgen unserer Abreise haben wir sogar noch unser erstes Erdbeben erleben duerfen. Das ganze Haus wackelte fuer etwa 10 Sekunden. Das war echt irre!

Auf dem nach Waitomo:

Nach unserem Aufenthalt in Taupo kamen wir nach Rotorua. Der Ort ist bekannt fuer seine vielen heissen Quellen, blubernden Schlammloechern und im gesamten Stadtgebiet ’stinkt‘ es nach Schwefel. Manchmal unertraeglich! Leider musste man hier fuer alle Sehenswuerdigkeiten viel Geld bezahlen, was uns schnell zur Weiterreise annimierte. Vicki fand beim Trampen noch 5 Doller am Strassenrand, was den Verlust aus dem Supermarkt wieder wet machte. Wir kamen gestern Abend leider nur nach Hamilton und nicht ganz nach Waitomo. Hamilton ist eine grosse Stadt ohne Jugendherberge und mit wenig Tourismus. Nachdem wir die Adressen fuer Unterkuenfte aus unserem Reisefuehrer abgeklappert hatten und Alle nicht mehr existierten, kamen wir zu einem Hotel, welches frueher mal ein Backpacker war. Auf der Suche nach der Rezeption platzte Steven ausversehen in eine private Wohnung hinein. Die Frau, die hier mit ihren 3 Kindern lebte erklaerte uns, das der Backpacker nicht mehr existiert. Sie bot uns dafuer Ihre Wohnung umsonst an, was wir natuerlich nicht ausschlugen. Sie war gerade am Umziehen und schlief schon in Ihrem neuen Haus. So hatten wir mal wieder eine Nacht in einem richtigen Bett und das auch noch kostenlos. Die Leute hier sind wirklich unglaublich nett. Wir haben noch nirgends so offene und hilfsbereite Menschen wie hier getroffen. Hier ist jeder Fremde, egal wie er aussieht und wo er herkommt wirklich willkommen. Am naechsten Tag erreichten wir dann Waitomo und haben in der Nacht eine Tour zu Gluehwuermchenhoehlen gemacht. Das war ein echtes Erlebnis. Wir sind im dunkeln durch den Dschungel gelaufen und durch Hoehlen gegangen. In den Hoehlen und aussen an den Waenden tummelten sich tausende Gluehwuermchen. Der ganze Wald leuchtete in kleinen Puenktchen. Das war eines der schoensten Naturerlebnisse hier. In dem Backpackers, welches eines der schoensten war, lernten wir dann noch ein Maedel aus dem wilden Osten kennen. Claudia aus Weimar arbeitete in dem Hostel und ist seit 2 Jahren in Neuseeland. Leider hatten wir nur einen Tag in Waitomo. Wir haben dannn zum letzten Mal unser Zelt aufgeschlagen uns am naechsten Morgen auf den Weg ins 200km entfernte Aukland gemacht. Wir verbrachten die Nacht am Flughafen und nutzten den kostenlosen Internetzugang. Morgen werden wir hier in Sydney unseren kleinen Campervan abholen.

Abschließend wollen wir Euch noch einige alltägliche Dinge über das Land berichten:

  • Die Neuseelaender sind unheimlich Nett.
  • In (fast) jedem Ort gibt es Jugendherbergen und Backpackers (Backpacker = Rucksack Tourist)
  • Die Neuseelaender haben eines der schoensten Laender der Welt. Es ist eine wahre Wunderwelt voller Naturhighlights.
  • Es herscht Linksverkehr
  • Weihnachten ist im Sommer
  • Der Norden ist waermer als der Sueden
  • Die Kiwifrucht kommt aus Neuseeland. Ebenso heisst das Wappentier, ein 30 cm grosser, fast ausgestorbener, flugunfaehiger Vogel. Der Kiwi.
  • Die Einheimischen nennen sich selbst auch Kiwis.
  • Die Geschaeffte haben meist 7 Tage die Woche bis spaet in die Nacht auf.
  • Es gibt viele Farmen mit Schafen, Kuehen und Wild.
  • Neuseeland hat 4 millionen Einwohner und 21 millionen Schafe.
  • Es werden viele Waelder abgebrannt um daraus luckrativeres Weideland zu machen.
  • Es gibt hier keine Schlangen oder giftige Tiere.
  • Es gibt wenig Zuege. Fast alles wird mit dem Bus erledigt, der aber ziemlich teuer ist.
  • Es ist ein sehr fortschritliches Land. An vielen Orten haengen Flachbildschirme, die einen elekronischen Wetterbericht zeigen.
  • Das Land ist mit seinem Angebot an extremsportarten (Bungee wurde hier erfunden) und seiner Natur ein reinster Spielplatz fuer Erwachsene

Das wars erstmal von uns. Wir melden uns wieder in ein paar Tagen. Bis dahin, Vicki und Steven.