Inka Trail, Peru © by Filavision

Inca Trail nach Machu Picchu – Tag 1

Es gibt zwei Wege die sagenumwobene Inkastadt Machu Picchu und damit eines der sieben neuen Weltwunder zu erreichen. Man kann 111km mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes fahren. Dabei fährt der Zug von 3500m Höhe auf ca. 2000m Höhe, teilweise im Zick-Zack hinab. Aguas Calientes ist ein kleiner Ort umgeben von steilen, schroffen Bergriesen die mit Regenwald bewachsen sind. Der Ort ist nur mit dem Zug erreichbar, es führt keine Straße hier her. Von Aguas Calientes kann man mit dem Bus eine steile Wand hinauf nach Machu Picchu fahren, welches etwa auf 2500m Höhe liegt. Der zweite und weitaus schönere Weg ist der Inkapfad. Man verlässt dafür den Zug bei Kilometer 82 und wandert die letzten 45km in 4 Tagen durch die Anden. Auf diesem Weg sieht man weitaus mehr Ruinen und atemberaubende Landschaften. Diesen Weg haben wir gewählt.

Tag 1: Wir hatten uns zwei dicke Winterschlafsäcke sowie ein paar Wanderstöcke für Vicki geliehen. Damit sollten Vickis Knieprobleme auf den Bergab Passagen in Grenzen gehalten werden. Zusätzlich haben wir Vicki nur einen kleinen Rucksack aufgesetzt und Steven nahm seinen großen mit, worin neben den Schlafsäcken auch unsere Matratzen und Klamotten waren. Mit den neuen Schuheinlagen und Vickis guten Wanderschuhen haben wir also alles mögliche getan, damit Vickis Knie durchhalten wird.

Bevor es los ging, besuchten wir noch das alte peruanische Bauernhaus von Natys Eltern. Naty war unser Guide auf der Tour. In diesem Haus liefen etwa 40 Meerschweinchen frei herum und wir sollten eines zum Essen auswählen. Wir lehnten dankend ab und kauften lieber ein paar Socken und Handschuhe, die die Familie in Handarbeit herstellte. Danach ging es los.

Wir starteten also bei KM 82 der Bahnstrecke nach Aguas Calientes und mit uns noch ca. 100 weitere Wanderlustige. Das hört sich im ersten Moment viel an, es verläuft sich aber schnell. In der Hochsaison gehen jeden Tag 500 Touristen auf den Trail. Wir hatten viel Glück mit unserer Agentur „Peru Planet“, denn wir waren nur eine kleine Gruppe. Zwei Leute aus London, Vincent und Saisha, unser weiblicher Guide Naty sowie vier Träger und ein Koch. Der Koch und die Träger gehen immer voraus womit wir somit immer zu fünft unterwegs waren.

Der erste Tag war zum Großteil flach, ca. 8 km ging es über Felder und Täler an den Fuß unseres ersten Passes. Hier wurde von den Trägern bereits unser Lager aufgebaut und das Abendessen vorbereitet. Alles in allem gab es 3 Mahlzeiten und eine Tee-Zeit, die keine Wünsche offen ließen. Fast die ganze Gruppe bestand aus Vegetariern und der Koch sowie die Träger zauberten stets abwechslungsreiche und üppige Mahlzeiten. Einmal gab es sogar mitten im Jungle eine Torte, was uns am meisten verblüffte.