Arugam Bay, Sri Lanka © by Filavision

Im Osten nix Neues

Wir fuhren mit dem Bus an die Ostküste nach Arugam Bay. Die Strecke ist zwar nur 145 km lang aber mit den klapprigen Bussen und ohne Autobahn benötigt man gut 6 Stunden, dazu muss man 3 mal umsteigen.

Arugam Bay ist Sri Lankas Surfmekka doch die Saison an der Ostküste beginnt leider erst im April. Es gab keine Wellen, der Strand und die Unterkünfte waren leer und die Leute noch nicht auf Touristen eingestellt. Dementsprechend schwer war es auch zwei Roller zu organisieren. Dazu patrouillierten alle paar hundert Meter Soldaten mit Maschinengewehren oder errichteten Straßensperren, sogar am Strand war man vor ihnen nicht sicher. Es kam keinerlei Urlaubsstimmung auf, weshalb wir den Ort nach zwei Tagen wieder verliessen. Bei der Abreise erfuhren wir, dass der Präsident am nächsten Tag kommt um eine neue Polizeistation einzuweihen und das deshalb das Militär jeden Grashalm umdreht. Der Osten und Norden war Schauplatz des Bürgerkriegs und hier ist man lieber noch etwas vorsichtiger, was den Schutz von Regierungsbeamten angeht.

Wir beschlossen für unsere letzten Tage zurück nach Weligama zu fahren um dort noch etwas Wellen zu reiten. Auf dem Weg dorthin stoppten wir für zwei Nächte in Ella, einem kleinen Ort in den Bergen. Wir wanderten ein wenig und fuhren eine schöne Zugstrecke auf 1400m Höhe.

Nun sind wir wieder am Strand, wir wohnen in Mirissa, einem kleinen Badeort und fahren jeden Morgen mit dem Roller 10 Minuten nach Weligama rüber. Mittags geht es dann zurück zum Essen und Nachmittags wieder zum Surfen. Leider schlaucht das auch ganz schön, die Bretter sind hart und die Wellen manchmal erbarmungslos, wir haben etliche Blessuren, doch den letzten Tag kriegen wir auch noch rum. Wohnen tun wir in einem privaten Haus in der zweiten Etage. Wir haben zwei Zimmer, einen Flur, Terrasse, Küche und Bad, wir haben quasi die ganze Etage für uns. Es ist schön ruhig, unsere Gastfamilie ist mehr als nett und wir fühlen uns hier Pudelwohl. Leider ist das Internet seit zwei Tagen nicht mehr verfügbar, aber für 7,50€ die Nacht wollen wir nicht meckern. Dann gibt es hier um die Ecke dieses kleine Restaurant, welches von einer Familie gerade neu eröffnet wurde. Sie sind ziemlich arm und das Restaurant noch nicht sehr gut ausgestattet, es gibt wie überall dieses scharfe Curry und verschiedene Roti (gefüllte Teigtaschen). Wir kamen auf die Idee die Besitzerin zu fragen ob sie nicht etwas Thai Food anbieten möchte um sich damit von der Masse abzuheben. Sie fand die Idee großartig und wir gaben ihr eine Einkaufsliste für Pad Thai. Am Abend kochte Vicki dann im Restaurant für alle und zeigte der Frau wie Pad Thai gemacht wird, ihr Sohn brachte gleich ein großes Schild draußen an „Wir servieren Pad Thai!“. Da das Gericht bei Asien-Reisenden sehr beliebt ist, sind wir vom Erfolg der Idee überzeugt!

Morgen geht es mit dem Zug zurück nach Colombo, wo der Flieger ins kalte Deutschland wartet, kaum zu fassen aber die 3 Monate sind schon wieder rum. Am besten hat uns erwartungsgemäß Thailand gefallen, dicht gefolgt von Laos und Sri Lanka auf Platz zwei, dann Kambodscha auf drei und Vietnam wurde Bummelletzter. Wir haben natürlich den Wetterbericht aus Deutschland verfolgt und sind froh die Monate Januar, Februar und März gewählt zu haben. Nun kommen wir Heim und bringen Euch den Frühling mit!