Luang Prabang, Laos © by Filavision

Vang Vieng & Luang Prabang

Nach unseren Tagen auf Don Det und einer über Nacht Busfahrt kamen wir morgens in Vientiane an. Christian, ein befreundeter Arzt aus Steven’s Radsport Verein, riet uns per E-Mail, dass Vicki noch einen Urintest aus der Apotheke holen soll um festzustellen ob die Nierenbeckenentzündung vollständig abgeklungen ist.

Leider hat auch die bestausgestattete Apotheke in Laos einen solchen einfachen Test nicht. Arztpraxen, wie wir sie kennen gibt es hier auch nicht, man muss wegen jedem Wehwehchen ins Hospital, bzw Vertrauen die Laoten erstmal der häuslichen Heilmedizin mit geriebenen Schlangenohren und gebratenen Froschschwänzen. Dazu spricht hier kaum jemand englisch, was die Sache nicht einfacher macht. Wir sind also ins Internationale Hospital in der Hauptstadt gegangen und fanden tatsächlich einen englischsprachigen Doktor. Ihm schilderten wir die Symptome und er veranlasste auf unseren Wunsch ein Urin Labortest. Er wollte dazu noch einen Bluttest machen, worauf wir aber aufgrund der hygienischen Zustände verzichteten. 2 Stunden später hatten wir das Ergebnis, welches beruhigend normal ausfiel.

Da Vientiane nur eine weitere asiatische Stadt ohne nennenswerte Highlights zu seien scheint, fuhren wir Nachmittags direkt weiter in den Norden nach Vang Vieng. Die Fahrt war leider nur noch mit Minibus zu machen, was wir sicher nicht wieder tun. Der Fahrer raste durch die Berge wie ein Irrer und der Bus war in schlechtem Zustand und teilweise überfüllt. Schon in den normalen Bussen beglückwünschen wir uns nach den Fahrten, dass wir sie wieder einmal überlebt haben, doch dieser Minibus war die Härte. Allgemein sind die Straßen sehr schlecht, die Busse würden in Deutschland keinen TÜV bekommen, die Fahrer rasen und das meist die ganze Nacht hindurch. Wann immer wir auf die Bahn ausweichen können, machen wir das auch.

Vang Vieng liegt bereits in den Bergen, ist sehr touristisch, hat viele Bars und günstige Unterkünfte und einige Natur Highlights in der Nähe. Wir liehen uns 2 Tage Mountainbikes aus und erkundeten die Gegend.

Am ersten Tag schafften wir es nur zu einer Höhle, die jedoch gigantisch groß war und vor deren Eingang eine blaue Lagune zum Baden einlud. Man konnte sich vom Baum ins Wasser stürzen oder mit dem Seil hinein schwingen. Das Wetter spielte mit, wie wären baden und liefen etwas in der Höhle herum. Um zum Eingang der Höhlen hier zu gelangen, muss man meist etliche Höhenmeter hinter sich bringen. Der Aufstieg durch den Dschungel lohnt jedoch. Auf dem Rückweg bestiegen wir noch einen steilen Karstberg. Er war ca. 400 Meter hoch und bot eine super Aussicht. Am Abend gönnte Steven sich noch eine (leider schlechte) laotische Massage.

Am zweiten Tag ging es nach Tipp unseres Gastherren auf eine verlassene Schotterpiste in den Dschungel. Unterwegs besichtigten wir einen weiteren Wasserfall. Als wir mit den Rädern gerade durch ein Bergdorf radelten, begann es zu regnen. Wir gingen in das einzige Lädchen im Ort und stellten uns unter. Es dauerte nicht lang, bis die halbe Kinderschar sich im und vor dem Laden versammelte und uns mit neugierigen Blicken musterte. Wir kauften etwas zu trinken und packten unsere mitgebrachten Früchte auf den Tisch. Alle bedienten sich und zu unserem Erstaunen schienen sie einige Früchte nicht zu kennen. Gesprochen wurde nicht, da sie kein Wort englisch sprachen. Nach dem Regen radelten wir weiter auf der einsamen und hügeligen Piste durch die Berge. Nach einer kurzen Pause am Nachmittag machten wir uns erneut auf den Weg zu einer weiteren Höhle. Es machte sehr viel Spaß mit den Mountainbikes über schmale Holzbrücken, durch Flüsse und schlammige Dschungelpfade zu radeln. Die Höhle erreichten wir leider zu spät, sie war bereits verrammelt. Abends schauten wir dann noch den Jungs beim Fußball-Tennis zu.

Am nächsten Tag fuhren wir 7 Stunden mit dem Bus durch richtig hohe Berge weiter nach Norden nach Luang Prabang. Die Stadt ist Unesco Weltkulturerbe und wir verbrachten 2 Nächte hier. Man kommt sich vor wie in Nizza oder einer anderen Sonnenverwöhnten Stadt in Europa. Die französischen Kolonialhäuser sind in sehr gutem Zustand, Cafés und Galerien säumen die Straßen. Hier ist alles etwas teurer, man sieht viele ältere Touristen und den Einheimischen scheint es richtig gut zu gehen. Dies ist sicher die reichste Stadt in Laos. Wir schlenderten durch die Straßen, Vicki besuchte ein Museum, Steven gönnte sich ein Mittagsschläfchen und am Abend genossen wir beide eine richtig gute traditionelle laotische Massage in einem Spa.

Die nächsten 2 Tage werden wir mit dem Slowboat den Mekong hinauf fahren. Übernachten werden wir in einem Dorf am Fluß, unser Ziel ist jedoch das an der Thai-Grenze liegende Houayxay. Die Strecke soll durch unberührte Berglandschaften mit dichtem Dschungel führen, wir freuen uns drauf. Das werden unsere letzten Tage in Laos, bevor wir in das nördliche Thailand vordringen.

P.S. Hier ist ein Trailer den wir aus Langeweile auf unserer letzten Busfahrt mit dem iPhone zusammen gebastelt haben: